Vereinschronik

 

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Die Gründung des Schützenvereins St. Georg Untergermaringen geht auf das Jahr 1888 zurück. Die Genehmigung wurde mit Schreiben vom 28. November 1888 des Königlichen Bezirksamtes Kaufbeuren erteilt.

 

 

Die unterfertigte Ortsbezirksbehörde erteilt hiermit dem von Seite des Königlichen Bezirksamtes Kaufbeuren unterm 28.11.1888 ENr. 2037 anerkannte Schützenverein Untergermaringen das Schießen mit Zimmerstutzen auf seinem neuerrichteten Schießstand in dem Gastzimmer der Ritzel´schen Gastwirtschaft unter Vorbehalt der Baurichtung der hinzu nötigen Vorrichtungen.

 Untergermaringen, den 02.03.1904

Lang  Bürgermeister

 

 

Am 2.03.1904 hat Bürgermeister Lang erneut beim Königlichen Bezirksamt einen Antrag für das Zimmerstutzenschießen gestellt, welcher mit einigen Auflagen am 11. 03. 1904 genehmigt wurde.

Aus dem vorhandenen Protokoll von 1904 geht hervor, dass der Lehrer Ludwig Meyer zum 1. Vorstand, Dionys Schäffler zum 1. Schützenmeister und Josef Wind zum Kassier und Schriftführer gewählt wurden.

Als Vereinslokal diente das Gasthaus Ritzel, wo das Schießen in den unteren zwei Gaststuben durchgeführt wurde. Wie aus Eintragungen in der alten Schießkladde hervorgeht, wurde bei Nichtteilnahme am Schießabend eine Gebühr von 10 Pfennig eingehoben. Wenn auch der Schießsport ernst genommen wurde, so gab es nach dem Schießen noch manch gesellige Stunde. Die Schießzeiten waren auf die Wintermonate von November bis März verlegt, bei denen sich in der Regel 15 – 18 Schützen trafen. Während des 1. Weltkrieges ruhte der Schießbetrieb wie in anderen Vereinen.

Unter dem damaligen 1. Vorstand Max Ritzel wurde im Januar 1919 das Schießen wieder aufgenommen. Das einzige besondere schießsportliche Ereignis fand im Januar 1938 statt. Es war das Preisschießen zum 50-jährigen Bestehen des Vereines mit seinen 28 Mitgliedern.

Wie aus den Eintragungen des Protokolls vom 13.09.1939 hervorgeht, wurde der Schießbetrieb, bedingt durch die Vielzahl der Einberufungen in den Kriegsdienst des 2. Weltkrieges, eingestellt. Das Protokoll wurde jedoch weitergeführt und weist auf die Gefallenen und Vermissten hin. Das Schießen wurde am Ende des Krieges sogar verboten.

 Obwohl eine Vielzahl der Mitglieder aus dem 2. Weltkrieg nicht mehr in die Heimat zurückkehrte, konnte beim Wiedereröffnungsschießen 1951 ein Mitgliederstand von 49 Personen verzeichnet werden, davon 36 Neumitglieder.

In diesem Jahr wurde erstmals ein Königsschießen durchgeführt. Als erster Schützenkönig wurde Gottlieb Stich in die Vereinschronik eingetragen. In dem darauf folgenden Jahr 1952 konnte für 50-jährige Mitgliedschaft und 45-jährige Vereinsvorstandschaft Max Ritzel die Ehrenvorstandschaft verliehen werden.

1953 schloß sich der Schützenverein mit dem neuen Vorstand Leonhard Schäffler dem Gauverband an. Ab 1955 gab es keinen 1. Vorstand mehr, dafür wurde Leonhard Schäffler 1. Schützenmeister.

Der Schützenkönig von 1956, Alois Koy, hatte als erster die Ehre, eine vom Verein angeschaffene Schützenkette zu tragen.

Zum 70-jährigen Bestehen des Vereines wurde ein Jubiläumsschießen mit 12 Schießständen durchgeführt. Von den eingeladenen Nachbarvereinen beteiligten sich 129 Schützen. 30 Preise konnten verteilt werden. Dem wachsenden Interesse am Schießsport zufolge nahm der Verein ab 1957 an Fernwettkämpfen teil.

Einen unerwarteten Erfolg erzielten die Schützen 1962 beim Landrat-Rid-Pokalschießen in Buchloe: - Sie errangen den Pokal für die B-Klasse, und wurden dadurch verpflichtet, an dem darauf folgenden Jahr das traditionelle Landrat-Rid-Pokalschießen durchzuführen. Im Juni 1963 kam der Verein dieser Verpflichtung nach und führte auf 6 Zugständen im Gasthaus Ritzel das Pokalschießen durch.

Ab dem Jahre 1964 beteiligte sich der Verein an den Gauinternen Rundenwettkämpfen. Ein sportlicher Höhepunkt war 1966 der Aufstieg zur A-Klasse, der durch ein Entscheidungsschießen gegen Steinbach in Aufkirch erreicht wurde.

Im August 1973 wurde Leonhard Schäffler durch seine 20-jährige aktive Tätigkeit als 1. Schützenmeister zum Ehrenschützenmeister ernannt.

In den Jahren 1973-1976 bekleidete Jürgen Kammel das Amt des 1. Schützenmeisters, seit 1976 ist Willibald Lengger der 1. Schützenmeister

Das 90-jährige Vereinsjubiläum gab Anlass einen Feldgottesdienst abzuhalten. Besonders gedachte man der gefallenen und verstorbenen Mitglieder des Vereins. Aus dem anschließenden kameradschaftlichen Treffen ging unser heutiges Bergfest hervor, was dem verein zu einem kleinen finanziellen Grundstock verholfen hat. In den folgenden Jahren konnte der Schießbetrieb im Gasthaus Ritzel nicht mehr regelmäßig durchgeführt werden. Durch den Bau der Germaringer Hofes stellte die Gemeinde den Schützenvereinen St. Georg und St. Wendel eine Schießsporträumlichkeit zur Verfügung, die durch viele freiwillige Helferstunden zu einer ansehnlichen Schießsportstätte mit 12 Schießständen gestaltet wurde.

Als der Verein sich 1985 über das 100-jährige Vereinesjubiläum Gedanken macht, wurde die Anschaffung einer Vereinsfahne sowie die Ausrichtung einen Gauschießens in Erwägung gezogen. Da der Verein (48Aktive) allein dazu nicht in der Lage war, kam von der Vorstandschaft in einer Bürgerversammlung ein Aufruf an alle Bürger, die sich dann bei einer Abstimmung für das Gauschießen 1988 entschlossen hatten. Durch großzügige Spenden konnte eine Vereinsfahne angeschafft werden, welche beim Gauschützenfest zur Weihe getragen wurde. Die Patenschaft für unsere Fahne wird der Schützenverein Rieden, welcher durch langjährige Freundschaft mit uns verbunden ist, übernehmen.

Die auf 118 angestiegene Zahl an Mitgliedern schlägt sich positiv auch auf das aktive Vereinsgeschehen nieder, sowohl bei den jungen als auch bei den älteren Schützen.

 Unser 100-jähriges Vereinsjubiläum sowie die Anschaffung einer Vereinesfahne nahmen wir zum Anlass, das 28. Gauschießen durchzuführen. Nach anfänglicher Skepsis konnte mit viel Einsatzwillen des Festausschusses sowie einer Vielzahl von freiwilligen Helfern das Fest erfolgreich durchgeführt werden. Das Schützenfest kam bei den Schützen gut an, denn über 1500 aktive Schützen beteiligten sich, so dass es am Ende für den Schützenverein ein schönes Fest war und so manch einer gerne zurückdenkt. Der Beitritt neuer Mitglieder brachte am Gauschießen immerhin 97 St.-Georg-Schützen an den Schießstand. Unser Seniorschütze Alexander Miller konnte auf die Festscheibe mit einem 6,5 Teiler den 2. Platz belegen: als Festpreis erhielt er ein neues Gewehr, mit dem er sich immer noch aktiv an allen Schießereignissen beteiligt und so manch einen jüngeren Schützen auf die Plätze verweist, so war er auch beim 38. Gauschießen mit einem 8,6 Teiler wieder der beste Vereinsschütze auf Festpreis.

Durch die glücklichen Umstände, dass die Freiwillige Feuerwehr und die Raiffeisenbank 1993 ein neues Gebäude (Georgihaus) im Rahmen der Dorferneuerung bekamen, konnten die Schützen ihren Traum verwirklichen: mit ihrem finanziellen Grundstock vom Gauschießen konnten im Dachgeschoß ein Schützenstüble sowie ein Schießraum mit 8 Ständen in eigener Regie mit freiwilligen Helfern und großem finanziellem Einsatz als dauerhafte schießsportliche Einrichtung geschaffen werden.

Auch die Vereinsvorstandschaft änderte sich. 1995 übergab der langjährige 1. SM Willibald Lengger das Amt der 1. Schützenmeisters an seinen Sohn Gerhard Lengger. Er behielt das Amt nur kurze Zeit inne und trat aus persönlichen und gesundheitlichen Gründen zurück, sodass der 2. SM Hermann Unglert vorläufig bis zur Jahreshauptversammlung die Führung des Vereins übernahm und 1996 zum 1. SM gewählt wurde.

Der Einsatz für das Schützenheim hat sich gelohnt, vor allem für unsere Schützenjugend die jetzt sogar zu Fuß zum Schießsport gehen kann. Der derzeitige Jugendleiter Josef Schmid und seine Helfer Rudolf Weiher und Helmut Reindl haben durch zahlreiche Übungsschießen erreicht, dass man auf viele sportliche Erfolge unserer Schützenjugend blicken kann. So wurde Markus Inning 1996 beim 36. Gauschießen in Stöttwang Gaujugendkönig. Bei der Deutschen Meisterschaft 1996 nahmen Anja Unglert und Stephan Kraft teil.